Von der Tuberkulosebekämpfung im Alpenraum bis zu aktuellen Entwicklungen der Europäischen Gesetz- und Verordnungsgebung für Tierische Nebenprodukte
Innsbruck (LTS) Die diesjährige Jahrestagung des Landesverbandes Tierkörperbeseitigung und Schlachtnebenproduktverwertung Bayern e.V. (LTS) spiegelte die aktuelle Themenpalette unsere Branche im ersten Quartals wider.
Die Mitglieder des Verbandes und die geladenen Gäste trafen sich am 26. April 2013 in Innsbruck. Vorsitzender Rainer Berndt begrüßte knapp 80 Teilnehmer in Tirols Landeshauptstadt, einer wunderschönen Stadt im Inntal mit vielen kulturellen Facetten.
Rainer Berndt erläuterte, dass im vergangenen Jahr die Fettpreise weiterhin gesunken sind, trotz allem sich aber noch auf "gutem Niveau" bewegen. Ursächlich für die deutlichen Preisrückgänge sei im Wesentlichen das große Angebot an Palmöl aus Malaysia. Zudem herrsche anhaltend eine Rohstoffknappheit auf dem Markt für Tierische Nebenprodukte, da viele Artikel von den Schlachtbetrieben direkt in den Export nach China gehen. Die Umstellung auf diese Marktsituation erweise sich als große Herausforderung für die Verwertungsbetriebe der Tierischen Nebenprodukte in den kommenden Jahren.
Im Anschluss reihten sich die Vorträge von Herrn Dr. Josef Kössler, Landesveterinärdirektor der Landesregierung Tirol, über Tuberkulosr (TBC) bei Wildtieren und Rindern im Alpenraum sowie von Herrn Dr. Norbert Rehm, Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, an. Er zeigte die Entwicklungen der TBC bei Rindern im Südbayern auf. Laut Herrn Rehm ist dies überwiegend ein Problem im südlichen Oberallgäu. Der VTN in Kraftisried führt daher seit November 2012 fast wöchentlich TBC-Keulungen von Rindern durch. Beide Referenten zeigten die Gefahren für Tier und Mensch auf und prognostizierten, dass die TBC-Bekämpfung die Veterinärverwaltung und damit auch unsere Branche noch für einen längeren Zeitraum beschäftigen werde. Laut Dr. Rehm mussten wegen TBC bereits mehr als 1.000 Rinder getötet werden. Dr. Rehm stellte in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie lange wir es uns leisten wollen, Lebensmittel einfach zu vernichten. Seine Antwort: künftig solle wo immer möglich, die Milch- und Fleischverwertung im Vordergrund stehen, wenn die Tiere nach entsprechenden Tests zur Schlachtung frei gegeben werden.
Abschließend berichtete Dr. Martin Alm, Technischer Direktor der European Fat Processors and Renderers Association (EFPRA) in Brüssel, über aktuelle Entwicklungen der Neuigkeiten der Europäischen Gesetzgebung im Bereich der Tierischen Nebenprodukte.
Quelle: Tierische Nebenprodukte Nachrichten (TNN) III / 2013